St. Georgen ob Judenburg: „Beschränkter“ Unruhestand für Amtsleiter Heinz Köck

„Wir haben einiges auf die Reihe bekommen“, bilanzierte Bürgermeister Hermann Hartleb. Für den Gemeindechef von St. Georgen ob Judenburg war der 31. Jänner ein Tag gespaltener Emotionen. Der langjährige Gemeindeamtsleiter Heinz Köck hatte sich sich einer 43jährigen Dienstzeit in der kommunalen Verwaltung entschlossen, den Ruhestand anzutreten. „Wir verlieren in Köck einen profunden Fachmann, freuen uns aber auch, dass er bei bester Gesundheit sich nun der Pension erfreuen kann“, stellte Hartleb fest, als am vergangenen Mittwoch im Gasthaus Wieser großer Abschied gefeiert wurde. Köcks Berufskollegen aus den Gemeinden des Bezirkes Murtal waren gekommen, vorallem jene, die auch in der Rolle des Standesbeamten tätig sind, eine Funktion, die der „Neo-Pensionist“ fast 40 Jahre ausgeübt hatte. „Die meisten, die ihr Ja-Wort vor mir geleistet haben, sind bei der Stange geblieben“, unterstrich Heinz Köck in humorvollen Worten. Keine Selbstverständlichkeit, wo doch heute fast jede zweite Ehe geschieden wird.

 

„Ich hatte einen tollen Job und war immer bemüht, alle Dinge möglichst unbürokratisch über die Runden zu bringen“, erinnerte sich der scheidende Amtsleiter, dessen Dienstzeit genau 377.688 Stunden währte. 1975, als er sich für den Job im Georgener Gemeindeamt interessierte, hatte er zwei Mitbewerber. Für ihn hatte sich der damalige Bürgermeister Benno Bachler entschieden und eine gute Wahl getroffen. „Bis 1989 mussten wir noch im alten Gemeindeamt Dienst schieben“, erzählte Köck, der zwischenzeitlich alle erforderlichen Dienstprüfungen absolvierte und 2003 – nach dem plötzlichen Tod des ehemaligen Amtsleiters – mit der Führung der kommunalen Dienststelle betraut wurde.

In Benno Bachlers Nachfolger Hermann Hartleb hatte er einen fast kongenialen Partner gefunden, mit dem ihm auch eine langjährige Freundschaft verband. Gemeinsam schritt man an die Lösung zahlreicher Aufgaben, ob nun in der infrastrukturellen Ausstattung, im Wohnbau oder im großen „Brocken“ Unterflurtrasse – ein Thema, das das kommunale Leben von St. Georgen ob Judenburg durch viele Jahre beherrschte.

„Heute können wir mit Stolz auf das Erreichte zurückblicken“, stellte Bürgermeister Hermann Hartleb fest, der namens der Gemeindevertretung seinem bislang engsten Mitarbeiter herzlich für die geleistete Arbeit dankte. Dass mit Heinz Köck aber nicht nur die fachliche Bewältigung der vielschichtigen Gemeindearbeit eine Freude bereitete, sondern auch der Spaß daran nicht zu kuzrz kam, machten seine Kollegen deutlich, die den frischgebackenen Pensionisten bei zahlreichen Veranstaltungen und Tagungen als einen unterhaltsamen Partner kennengelernt hatten. Von Pensionsschock jedenfalls kann keine Rede für den zweifachen Großvater sein, der sich nun mehr denn je der Familien widmen möchte. Ganz will man Köck aber noch nicht „entlassen“: In einer Art „Rufbereitschaft“ soll der pensionierte Gemeindeamtsleiter auch in Zukunft einmal im Monat für allfällig auftretende Problme bereitstehen und seinem Nachfolger Stefan Mitterhuber damit im Bedarfsfalle unter die Arme greifen.

Waldhuber