St. Georgen ob Judenburg
Bezirk Murtal

Aus Katastrophen lernen: Mit Prävention künftigen Murtal-Unwettern begegnen

„Wir werden auch in Zukunft mit Unwettern zu kämpfen haben, die von Jahr zu Jahr mehr an Intensität gewinnen. Was wir aus den Katastrophen der vergangenen Monate gelernt haben, soll nutzbringend angewendet werden, um noch schlimmere Auswüchse zu verhindern“, so Umweltlandesrat Johann Seitinger nach einem intensiven Arbeitsmeeting mit Bürgermeistern des oberen Murtal am vergangenen Montag in Niederwölz.

Facit: Neben Präventionsmaßnahmen und einem weiteren Ausbau des Hochwasserschutzes setzt man von Seiten des Landes auch auf einen „Katastrophenleitfaden“, der eine noch bessere Koordination aller an der Behebung der Schäden eingebundenen Organisationen und Institutionen gewährleisten soll und der eine Handhabe dafür bietet, wie in Krisenfällen möglichst effizient vorzugehen ist. Begleitend dazu sei auch die Bildung eigener „Hochwasserverbände“ zu überlegen, deren Hauptaufgabe ein gemeinsames Projektieren und Planen von Hochwasserschutz-Projekten durch zusammenhängende Gemeinden sein soll. Dieser Schritt soll zudem durch ein Finanzierungszuckerl des Bundes zusätzlich schmackhaft gemacht werden: „Da steht eine Förderung von 62 Prozent ins Haus“, so Seitinger.

 

Als Beispiel für erfolgreiche Schritte gegen die Unwetterkatastrophen können die vor kurzem fertiggestellten Hochwasserschutzmaßnahmen in Oberwölz, Oberzeiring, Unterzeiring und in Schöder genannt werden, die weitere Katastrophen und Schäden in Millionenhöhe durch das schadlose Abführen der sich gebildeten Wassermassen verhindert haben.

In diese Richtung soll weiter gearbeitet werden: Allein in den Bezirken Murtal und Murau werden in den kommenden zwei bis drei Jahren mehr als 20 Millionen Euro in weitere Hochwasserschutzmaßnahmen investiert werden. Konkret gehe es dabei, so Seitinger, um die gefährlichen Gewässer Kobenzbach und Feuerbach in den Gemeinden Kobenz und St.Marein-Feistritz, um den Turrachbach in Stadl-Predlitz sowie um Schöttlbach und Katschbach in den besonders stark betroffenen Kommunen Oberwölz und St. Peter am Kammersberg.

Die Naturkatastrophen in der Obersteiermark würden zeigen, dass dringende Baumaßnahmen umgehend voranzutreiben seien, so Seitinger: „Wir brauchen aber auch ein schärferes Bewusstsein hinsichtlich Umweltkatastrophen und deren Gefahrenpotentiale!“

Zusätzlich müsse man den Bürgermeistern vor Ort den Rücken stärken: „Da ist umfassende Information erforderlich, die mit Bezirksverwaltungsbehörden, Geologen, Kriseninterventionsteam und anderen Fachleuten zu koordinieren ist!“

Hauptaugenmerk müsse aber auf die Folgen des sich immer deutlicher abzeichnenden Klimawandels gelegt werden, ergänzte der Umweltlandesrat: „Der Klimawandel und seine Auswirkungen stellen für die Zukunft eine der größten Herausforderungen dar. Daher gilt es, verstärkt den Klimaschutz voranzutreiben und den Folgen der globalen Erwärmung mit Schutz- und Sofortmaßnahmen effizient zu begegnen!“

 

Waldhuber